Das höchste Gebirge der Welt, Bergriesen, Mount Everest, eine unfassbare Kultur, Höhenkrankheit. Das sind möglicherweise die Dinge, die man mit dem Himalaya in Verbindung bringt. Und ja, all diesen Dingen wird man dort wohl früher oder später begegnen. Wer das erste Mal dorthin reist, betritt eine andere Welt, eine fremde Welt, in der einiges anders ist, als gewohnt.
1. Die „Höhenkrankheit“ kann dir den letzten Nerv rauben
Nicht falsch verstehen – eine ganz übele Höhenkrankheit kann, beim Ignorieren der Anzeichen, durchaus zum Tod führen. Führt man den Trek aber mit einem Guide durch und achtet immer auf seinen Körper, sollte man hoffentlich von der Höhenkrankheit verschont bleiben. Es kann aber doch passieren, dass es einen „erwischt“ und man zunächst mit leichten Anzeichen zu kämpfen hat. Leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit und leichter Schwindel sind erste Anzeichen, welche man definitiv nicht ignorieren sollte. Die erste Reaktion ist es, sich zunächst Schmerzmittel wie Ibuprofen zuzuführen. Die Kopfschmerzen verschwinden somit zwar zunächst, jedoch bleibt die Höhenkrankheit bestehen. Je höher man steigt, desto mehr spielt der Körper einem einen Streich. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel können einem wirklich den letzten Nerv rauben, vor allem wenn man jeden Tag beim Wandern, die volle Leistung und Konzentration bringen muss. Eine gute Akklimatisation ist mindestens genauso wichtig, wie eine gute sportliche Vorbereitung vor dem Trek.
2. Das Nationalgericht Dal Bhat wird dein bester Freund
Das Nationalgericht Nepals besteht aus einem leckeren Curry mit Kartoffeln und weiteren Gemüsearten, welche immer wieder variieren. Dazu wird meist eine leckere Linsensuppe, sowie fluffiger Reis gereicht. In Nepal hört man sehr oft: „Dal Bhat, Power 24 hour.“ Diesen Ausspruch kann man durchaus ernst nehmen, denn auch die Träger essen meist Morgens, Mittags und Abends Dal Bhat. Je höher man steigt, desto kleiner wird die Speisekarte in den Lodges. Klar, die Nahrungsmitteln in den Bergen sind rar und jeder kämpft ums Überleben. Von Fleisch sollte man die Finger lassen, da dieses meist über mehrere Tage, ohne ausreichende Kühlung, von Dorf zu Dorf transportiert wird. So wird man schnell merken, dass Dal Bhat einfach überall schmeckt und jede Lodge sein Dal Bhat anders zubereitet. Es gibt einem wirklich Kraft und schmeckt meist sehr gut. Neben Dal Bhat kann man auch überall die leckeren Momos genießen – leckere Teigtaschen gefüllt mit Gemüse, oder Fleisch.
3. Hör auf deinen Körper!
Wie bereits oben erwähnt, ist es unfassbar wichtig während des gesamten Treks auf seinen Körper zu hören. Nichts ist schlimmer, als unakklimatisiert weiter hoch zu steigen. Das gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern vielleicht sogar das Leben. Je höher man steigt, desto weniger Dörfer und desto weniger Lodges gibt es. Folglich gibt es auch immer weniger Menschen und immer weniger Zivilisation. Krankenhäuser sind rar und die medizinische Versorgung kann ab einem gewissen Punkt nur noch per Helikopter erfolgen, da es keine Straßen und folglich keine Infrastruktur gibt. Umso wichtiger ist es, in diesen Höhen immer ehrlich zu sich selbst und zu seiner Gruppe zu sein.
4. Die Unterkünfte sind gewöhnungsbedürftig….
….und das soll auf keinen Fall negativ klingen. Wer sich auf einen Trek im Himalaya vorbereitet, weiß wahrscheinlich ungefähr, was ihn erwarten wird. Niemand erwartet Luxus in 5.000 Metern Höhe und auch niemand möchte das. Die Lodges werden meist von Familien betrieben, welche schon immer dort leben. Sie haben sich den Gegebenheiten angepasst und mit allen Mitteln Unterkünfte für Touristen und Träger erschaffen. Es gibt hoch oben in den Bergen keine großartigen Ressourcen, keine Bäume – nichts. Aber eben genau genug, um trotzdem dort leben zu können. So werden alle Bauteile über tagelange Fußmärsche auch bis ins letzte Dorf getragen. Geheizt wird mit getrocknetem Tierkot. Die Betten in den Unterkünften sind hart und bestehen meist nur aus einem einfachen Holzgestell. Die „Wände“ sind nicht wirklich Wände, sondern lediglich dünne Holzplatten, wodurch man eigentlich jedes Geräusch seines Zimmernachbarn vernehmen kann – Schnarchen, Atmen – quasi sogar ein Augenzwinkern. Die Toiletten sind oft verstopft und manchmal gibt es keine – dann gibt es eben nur ein Loch im Boden. Es ist kalt, da die Fenster, nicht wirklich Fenster sind und ein guter Schlafsack ist wirklich gold wert. Wasser ist oft gefroren, weshalb man vor dem Zähne putzen erstmal schauen muss, wie man die Eisdecke aufschlägt. An Duschen ist sowieso irgendwann nicht mehr zu denken. Es ist verhältnismäßig teuer, da das Wasser erst mühselig erwärmt werden muss. Man sollte es einfach lassen – spart Ressourcen, Energie und Nerven.
5. Man muss sich darauf einlassen
Niemand fliegt in die höchsten Berge der Welt, ohne auch nur ungefähr zu ahnen, was ihn dort erwarten wird. Die Kultur im Himalaya ist wirklich bemerkenswert. Die Menschen sind freundlich, offen und hilfsbereit. Die buddhistische Lebensweise zieht sich durch alle Dörfer, Täler, bis hoch hinauf in die Berge. Das Leben hoch oben ist bescheiden und so sollte man jede Möglichkeit der Gastfreundschaft annehmen und sich einfach treiben lassen. Man sollte sich austauschen, unterhalten und etwas geben, wenn man kann. Einige Bewohner der höheren Dörfer sind komplett abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und freuen sich über die kleinsten Dinge wie Halsbonbons, oder eben einfach ein nettes Lächeln. Man sollte dem Land und den Menschen das zurückgeben, was man bekommt, denn nur so kann man die Bergwelt mit all seinen Herausforderungen und ungewohnten Dingen gänzlich genießen.